2017

Ausstellungen 2017

Ausstellungsplakat

ProtEStantisch?! Esslingens Weg zur neuen Lehre

Ausstellung im Stadtmuseum im Gelben Haus
3. Juni bis 12. November 2017

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Als Martin Luther am 31. Oktober 1517 in Wittenberg die Missstände in der Kirche anprangerte, ahnte niemand, welche Folgen dies haben sollte. Denn was als Beginn einer Diskussion um die Erneuerung der Kirche gedacht war, hatte weitreichende Folgen: Im ganzen deutschsprachigen Raum kam es in den folgenden Jahrzehnten zu Auseinandersetzungen um die Frage, welcher Glaube denn nun „der richtige“ sei.

Stadtansicht Esslingens von Matthäus Pfister, 1650.

Zwar wurde in Esslingen die neue Lehre erst 1531 offiziell eingeführt, doch ihr Einfluss war schon seit 1517/18 bemerkbar. In Esslingen wurde lange um die Einführung der Reformation gerungen. Dabei ging es nicht nur um religiöse Inhalte. Vielfältige Rahmenbedingungen beeinflussten die Entscheidung. Denn sie betraf nach außen das Verhältnis der Stadt zum Kaiser, innerstädtisch wirkte sie sich auf die politische und soziale Ordnung aus. So war der Weg bis zur Einführung der neuen Lehre alles andere als geradlinig.

Druckgrafik: Porträt von Martin Luther.

Welche Auswirkungen das welthistorisch bedeutsame Ereignis in Wittenberg für die Reichsstadt und ihre Bürger hatte (und womöglich bis heute hat), zeigt die Ausstellung. Dabei werden interessante Stücke aus dem Bestand des Stadtmuseums und wertvolle Leihgaben nicht in eigenen Räumen präsentiert, sondern in die ständige Ausstellung im ganzen Haus integriert. So wird ein ganz neuer Blick auf das Gewohnte ermöglicht.
 
Wichtige Objekte stammen vor allem aus den umfangreichen und wertvollen Beständen des Stadtarchivs zur Reformationsgeschichte und aus der Evangelischen Kirchenbibliothek Esslingen. Sie ermöglichen es, anhand authentischer Exponate die Reformationszeit erfahrbar zu machen.

Reformationsmedaille der Reichsstadt Esslingen 1717.

Zu den beeindruckenden Leihgaben zählt ein Originalbrief Luthers, der heute im Stadtarchiv aufbewahrt wird. Mit diesem Schreiben beantwortete der Reformator 1535 eine Frage des Esslinger Rates. Der Brief wurde in der Stadt stets in hohen Ehren gehalten und entsprechend gewürdigt. Der direkte Kontakt mit dem Reformator verschaffte Esslingen eine „Reliquie“ des neuen Glaubens und wirkte nachhaltig auf die Bildung eines evangelischen Konfessionsbewusstseins.
 
Zu sehen war ebenfalls eines der wichtigsten Dokumente der Reformation: eine originale Ausfertigung des Wormser Edikts, mit dem der Kaiser 1521 die Reichsacht gegen Luther und seine Anhänger verhängte. Martin Luther war auch von Angesicht zu sehen: nicht als repräsentatives Ölgemälde eines Malerstars, sondern als intimes Porträt eines nachdenklich Forschenden in einem Holzschnitt von 1520. Darüber hinaus werden selten gezeigte wertvolle Dokumente und Bücher, darunter natürlich auch eine Lutherbibel, präsentiert.

Martin Luther, Sendbrief (Offener Brief) an die christliche Gemeinde der Stadt Esslingen, 1523.
Ausstellungsplakat

Haustiere - lieb und lecker

Familienausstellung im Museum im Schwörhaus - Wechselausstellungen J. F. Schreiber-Museum
14. Mai bis 8. Oktober 2017

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Ausstellungsbereich mit lebensgroßer Kuh aus Plüsch in einem Holzgatter.

Hund, Katze, Maus – aber auch Kuh, Schwein und Henne: Seit Jahrtausenden halten Menschen die verschiedensten Tiere. Mit dem Verhältnis der Menschen zu den Tieren, mit denen sie leben, beschäftigt sich die Familienausstellung „Haustiere lieb und lecker“.

Ausstelungsberiech: im Vordergrund lebensgroßes Pony aus Plüsch, im Hintergreund die Plüschkuh.

Einige Tiere versorgen die Menschen als Nutztiere mit Milch, Eiern und Wolle. Oder sie werden geschlachtet und liefern Fleisch und Leder. Tiere waren und sind auch Lastenträger, Zugtiere oder Helfer wie Blindenhunde. Andere Tiere sind dagegen Hausgenossen der Menschen; sie werden als Freunde oder gar Familienmitglieder angesehen, die man liebt, pflegt und verwöhnt.

Ausstellungsbereich zum Thema Hunde.

Diese vielfältigen Aspekte von Nutztier bis Seelentröster behandelt die
Ausstellung. Ganz unterschiedliche Fragen werden beantwortet: Wie viel Milch
gibt eine Kuh? Woher kommt die Wurst auf dem Teller? Wie groß und wie klein
kann ein Ei sein? Wie sieht ein Huhn von innen aus? Wie arbeitet ein
Rettungshund? Woran muss man denken, wenn man einen Goldhamster halten will?

Ausstellungsbereich zum Thema Bienen und Imkerei.

Außerdem fanden große und kleine Besucher im Museum viel zum Spielen und Entdecken. So kann man einem echten Bienenvolk bei der Arbeit zusehen oder ausprobieren, wie man eine Kuh melkt. Vor allem die kleineren Besucher werden sicher vom lebensgroßen Pony aus Plüsch entzückt sein. Am Basteltisch beschäftigen sich Kinder kreativ mit dem Thema Tier. Und Kuscheln mit Stofftieren geht natürlich auch!

Lese-Ecke mit Sesseln, Büchern und einem Aquarium.

Begleitend zur Ausstellung fand ein Rahmenprogramm mit vielen Veranstaltungen für große und kleine Besucher statt. In den Pfingstferien und den Sommerferien gab es ein Programm für Schulkinder bis zwölf Jahre.

Wand mit Beispielen verschiedener Hühnerrassen und einem großen Modell von einem Ei.

Darüber hinaus hatte die Museumspädagogik der Stadt Esslingen eine Führung mit Kreativangebot für Kindergärten und Grundschulen entwickelt.

Ausstellungsbereich mit einem Schaf.
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Erinnerungen eines Jahrzehnts. Esslingen in den 50er Jahren

Ausstellung im Stadtmuseum im Gelben Haus
8. April bis 3. Oktober 2017

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Nierentisch und Petticoat, Wirtschaftswunder und Spätheimkehrer: Diese Stichworte sind untrennbar mit den 50er Jahren und den Anfangsjahren der Bundesrepublik Deutschland verbunden. Doch wie sah die Stadt damals aus? Wie war das Leben in Esslingen kurz nach dem Krieg? Und welche persönlichen Erinnerungen verbinden Esslinger mit den 50er Jahren?   

Ausstellungsraum.

Die Ausstellung widmet sich ganz alltäglichen Themen der Zeit. Zeitgenössische Fotografien und originale Objekte aus Haushalt und Familie, Kultur und Freizeit oder Industrie machen das Leben in den 50er Jahren in Esslingen greifbar. Sie verbinden die historische Entwicklung und deren Auswirkungen auf Esslingen mit Originalobjekten und Erzählungen Esslinger Bürger.

Spielzeug: Oberleitungs-Bus aus Plastik in einer Vitrine.

Begeben Sie sich auf eine vielfältige Reise in die 50er Jahre, schwelgen Sie in Erinnerungen oder lernen Sie Esslingen von einer fast vergessenen Seite kennen.

Aufenthaltsecke für Besucherinnen und Besucher mit Bar-Tresen, Sessel und kleinem Tisch im Stil der 1950er Jahre.
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Zugspiele. Märklinbahnen in Spur I und 0 1920-1940

Ausstellung im Stadtmuseum im Gelben Haus
27. November 2016 bis 5. März 2017

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Lokomotiven, Waggons und Zubehör im Spielformat aus den 1920er und 1930er Jahren ließen nicht nur die Herzen von Modellbahnsammlern und Spielzeugfreunden höher schlagen. In der Ausstellung zeigten wir Eisenbahnmodelle der Firma Märklin in den Spuren I und 0 aus einer großen Privatsammlung.

Modelleisenbahnszene: Modell des Bahnhofs Friedrichshafen mit Gleis, Dampfzug und Zubehör.

Unter den vielen Modellbahnherstellern ist vor allem Märklin aus Göppingen bekannt. Dort produzierte man 1891 die allererste Lokomotive der „Königsspur“ I. Bis in die 1950er Jahre auch Modelle der halb so großen Spur 0. Dank der Detailgenauigkeit und technischen Perfektion ihrer Eisenbahnmodelle setzt die Firma bis heute Maßstäbe.

Modelleisenbahgnszene: Kleiner Bahnof mit wartenden Passagieren und Gepäckwagen.


Mit diesen Spielzeugbahnen erlebten vor allem Knaben die Faszination der Eisenbahn. Schon die Größe der Modelle zeigt, dass nicht jedes Kind mit ihnen spielen konnte. Sie waren teuer und benötigten viel Raum. Selbst wohlhabende Bürger bauten daher die Eisenbahn meist nur an Weihnachten auf. Die „kleinen Leute“ hatten dafür weder Geld noch Platz.

In einer Vitrine: Modelleisenbahnzüge, Signalanlagen, Schaffner etc.

In der Ausstellung konnte man zahlreiche, teils sehr seltene Modelle von Lokomotiven und Waggons bewundern. Zu sehen ist auch Zubehör von der Schaffnerfigur bis zum Tunnel. Große und kleine Eisenbahnfreunde waren begeistert.

Modelleisenbahnbrücke.